Hauptseminare Musikpädagogik

Montag, 14 – 16 Uhr, Raum 8.34

Beginn: 14. Oktober 2024

Dieses Forschungslernseminar ist als Hauptseminar sowohl im BA LA Gym als auch im MA LA Gym (dort im Bereich Wahl Wissenschaft) für Musikpädagogik anrechenbar. [4 ECTS]

Die Musikpädagogik in den frühen 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist durch heftige Diskussionen geprägt, in denen neben Rechtfertigungsversuchen und Forderungen nach einem Neuanfang vor allem eine Frage im Zentrum steht: Was kann und soll Musikpädagogik leisten? Oder präziser gefasst: In welchem Verhältnis stehen künstlerischer Anspruch und pädagogischer sowie gesellschaftlicher und kultureller Auftrag im Rahmen welcher vermittelnden Situationen (zunächst unabhängig von der Institution Schule) zueinander? 

Bis etwa ins Jahr 1970 vollzieht sich die Entwicklung einer Theoriebildung der Disziplin Musikpädagogik in vielfältigen Diskursen und wird erst von der Bildungsreform für eine Weile unterbrochen. Die damals aufgeworfenen Fragen (mitsamt kontrovers diskutierten Positionen und prägnanten Formulierungen) prägen bis heute musikpädagogische Entscheidungsprozesse, was eine Untersuchung sowohl aus historischem als auch aus aktuellem Interesse nahelegt.

Um sich ein abgrenzbares Quellenkonvolut der damaligen Zeit zu erschließen, bietet sich die Historische Diskursanalyse nahezu konkurrenzlos an. Hierzu werden wir Fachzeitschriften, Kongressberichte und Jahrbücher der Zeit, die schnell und regelmäßig den jeweiligen Diskussionsstand aufgriffen, daraufhin befragen, auf welchen Feldern musikpädagogische Diskurse geführt wurden, zu welchen Fragen und mit welchen Zielsetzungen das geschah. Sie lernen die Protagonisten der damaligen Theoriebildung kennen und Leseratten unter Ihnen kommen – versprochen – auf ihre Kosten, denn die stilistische Breite spannt sich auf zwischen metaphernreicher Betulichkeit der Vorkriegszeit und dem ‚Soziologensprech‘ der frühen Frankfurter Schule. 

Die Form des Forschungslernseminars bedingt, dass Ihre aktive Mitarbeit zu einem erheblichen Anteil aus angeleiteter Forschung besteht, was bedeutet, dass Sie sich zunehmend einer eigenen Forschungsfrage widmen und diese (in Kleingruppen) bearbeiten. Problemstellungen, methodische Schritte und Zwischenergebnisse werden im Seminar gemeinsam diskutiert, ein vorläufiges Ergebnis fassen Sie abschließend schriftlich zusammen. Generell werden wir Moodle nutzen, um Materialien, Fragen, auftauchende Probleme und nicht zuletzt die fortlaufenden Arbeitsergebnisse allen SeminarteilnehmerInnen jederzeit zugänglich zu machen.

Literatur:

Zum Einstieg in die Thematik z.B.:  Weber, Martin (2005): Musikpädagogische Theoriebildung im bundesdeutschen Reformzeitalter 1965-1973, in: Vogt, Jürgen (Hg.): Musiklernen im Vor- und Grundschulalter (Musikpädagogische Forschung, Bd. 26), Essen: Die Blaue Eule, S. 172-197, https://www.pedocs.de/volltexte/2014/9712/pdf/AMPF_2005_Band_26_Weber_Musikpaedagogische_Theoriebildung.pdf

Zum Einstieg in die Diskursanalyse z.B.: https://www.uni-siegen.de/phil/sozialwissenschaften/soziologie/mitarbeiter/ludwig-mayerhofer/methoden/methoden_downloads/methoden_i_10.pdf, dort Abschnitt Diskursanalyse

Dr. Lukas Bugiel, Universität Köln, a. G.

Blockseminar in Raum 8.34

Erste Sitzung (online per Zoom) - Freitag, 18.10.2024, 18 Uhr

1. Block (Einführung in die Theorie musikpädagogischen Entscheidens/ Angewandte Musikdidaktik): Freitag, 8.11.2024, 14-19 Uhr und Samstag, 9.11.2024, 9-16 Uhr

2. Block (Musikpädagogisches Entscheiden am Beispiel der Planung von Musikunterricht): Freitag, 6.12.2024, 14-19 Uhr und Samstag, 7.12.2024, 9-16 Uhr

Nachbereitungssitzung und Evaluation (online per Zoom): nach Vereinbarung

Dieses Hauptseminar ist sowohl im BA LA Gym als auch im MA LA Gym (dort im Bereich Wahl Wissenschaft) für Musikpädagogik anrechenbar. [4 ECTS]

Musiklehrer*innen treffen täglich Entscheidungen bezüglich ihres Handelns im Musikunterricht. Für diese sollten sie gute Gründe haben. Im Seminar soll diskutiert und geklärt werden, was musikpädagogische Entscheidungen sind, wann für sie gute Gründe vorliegen und wie sich musikpädagogische Entscheidungen vor dem Hintergrund verschiedener (z.B. auch ethischer) Gesichtspunkte und in Bezug auf die Planung von Musikunterricht gut begründen lassen, so dass guter Musikunterricht oder zumindest gut geplanter Musikunterricht daraus hervorgeht.

Das Seminar versteht sich als eine Einführung in eine angewandte Form musikdidaktischer Theorie und richtet sich an Studierende, die bereits Erfahrungen mit dem Unterrichten von Musik gemacht haben oder im Semester machen werden.

Weitere Infos unter lbugiel@uni-koeln.de, Anmeldung bitte über moodle

Dr. Julia Wilke, Frankfurt a.M., a. G.

Blockseminar                                  

1. Block: Freitag, 14.06., 14 – 19 Uhr und Samstag 15.06., 10 – 18 Uhr in Raum 8.34 (Update!)

2. Block: Freitag, 12.07., 14 – 19 Uhr und Samstag 13.07., 10 – 18 Uhr in Raum 8.34, Samstag auch im OPR

Weitere Infos unter juwilke@uni-osnabrueck.de

Anmeldung bis zum 25. März 2024 über moodle - verlängert bis 8. April 2024

Dieses Hauptseminar ist sowohl im BA LA Gym als auch im MA LA Gym (dort im Bereich Wahl Wissenschaft) für Musikpädagogik anrechenbar. [4 ECTS]

Im Seminar beschäftigen wir uns mit dem Thema Bewegung und Tanz im Musikunterricht. Dabei erhalten Sie einen umfassenden Überblick über praktische Methoden und die theoretischen Hintergründe.

Im Fokus stehen die Bewegung als Methode zum Musiklernen sowie der Tanz als Unterrichtsinhalt. Sie werden verschiedene Tänze kennenlernen und haben darüber hinaus die Möglichkeit, eine eigene Unterrichtsstunde zu konzipieren und gemeinsam mit ihren Mitstudierenden durchzuführen. Im Anschluss sollen auch Qualitätskriterien hinterfragt werden. 

Neben der eigenen praktischen Erfahrung thematisieren wir aktuelle theoretische und forschungsbasierte Ansätze (z.B. aus der Entwicklungspsychologie und dem Embodiment), um die Relevanz von Bewegungen für musikalische Lern- und Entwicklungsprozesse zu diskutieren. 

Donnerstag, 14 – 15.30 Uhr (s.t.), Raum 8.34

Beginn: 4. April 2024

Dieses Hauptseminar ist sowohl im BA LA Gym als auch im MA LA Gym (dort im Bereich Wahl Wissenschaft) für Musikpädagogik anrechenbar.

Ein Hauptseminar – und dennoch soll hier eine Einführung im Zentrum stehen? Ja, genau das soll sie, weil der Band von Peter W. Schatt aus dem Jahr 2007 mehr Fragen aufwirft als Antworten bereitzuhalten und weil er nach wie vor aktuelle Fragestellungen und Bedingungen musikpädagogischen Nachdenkens thematisiert. Definitiv wird dies Sommersemester gar nicht lang genug sein, um wirklich allen Anregungen nachzugehen, behandelt Schatt doch sowohl wissenschaftstheoretische Fragen als auch praktisch konzeptionelle. Vor allem wird eine große Vielfalt möglicher Perspektiven deutlich, unter denen wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Gegenständen der Musikpädagogik stattfinden kann.

Methodologisch muss die Lektüre textkritisch und mit beständigem Rückgriff sowohl auf die von Peter W. Schatt genutzten Quellen als auch auf aktuelle Sekundärliteratur geschehen, da seine Argumentation unverhohlen subjektiv daherkommt. Seine Präferenzen müssen wir uns nicht zu eigen machen, aber wir sollten unsere eigene/n Position/en in Anlehnung oder Absetzung formulieren können und individuell abschließend verschriftlichen.

Literatur (im moodle): Peter W. Schatt (2007): Einführung in die Musikpädagogik. Darmstadt: WBG