Montag, 14 – 16 Uhr, Raum 8.34
Beginn: 14. Oktober 2024
Anrechenbar sowohl im BA LA Gym als auch im MA LA Gym (dort im Bereich Wahl Wissenschaft) [4 ECTS]
Am 4. September 2024 titelt SWR>>Aktuell online „Landesschülerbeirat wirft BW-Bildungspolitik Versagen vor“. Einer der Vorwürfe lautet, die Unterrichtsinhalte seien ‚veraltet“, zudem für den Alltag der Schüler nicht relevant. Wieder einmal wird die Utilitarismus-Debatte losgetreten. Was sollte Teil der Allgemeinbildung sein und welche Bildung brauchen wir?
„Wieder einmal?“ – Ja, denn vor genau 20 Jahren forderte die Konrad Adenauer Stiftung 2004 eine „Bildungsoffensive durch Neuorientierung des Musikunterrichts“, sogar ein Werkkanon wurde ins Gespräch gebracht und bundesweit diskutiert. 2016 mahnte dieselbe KAS mangelnde Studierfähigkeit der Abiturienten an, auch damals wurden „Probleme mit der deutschen Bildung“ identifiziert.
Dabei sollten das Erarbeiten von Sinn und Bedeutsamkeit als wichtige Bestandteile persönlicher Bildung beständig den Unterricht in allen Fächern und auf allen Klassenstufen leiten. Ob sich dabei auch die Allgemeinbildung aktualisiert und wie sehr sie dann noch an Zweck und Nutzen gebunden erscheint, hängt nicht unwesentlich von der jeweiligen Kontextualisierung der Inhalte ab.
Musikunterricht zukunftsfähig zu gestalten und weiterzuentwickeln, kann man lernen. Ihr Studium soll dazu beitragen, Ihnen bestmögliche Voraussetzungen für diese Gestaltungsfähigkeit zu vermitteln und Sie dazu befähigen, Bildungsprozesse kompetent anzuregen und förderlich zu begleiten.
Reduziert und exemplarisch, an nur einem einzigen Musikstück von etwa 7 Minuten Dauer, werden wir die faszinierende Vielfalt der Möglichkeiten erproben, Musik für unterschiedliche Vorhaben zu kontextuieren, wobei alle Konstituenten dabei durch wechselnde Gewichtung einmal mehr in den Vordergrund rücken und einmal nur zum Stichwortgeber geraten. Gewinnerin sollte im besten Fall neben Ihrer eigenen Bildung die Musik sein, die Sie in vielen Facetten kennen lernen.
Einige für unsere Fragestellung(en) zentrale Aufsätze, z.B. von Christian Rolle zur musikalisch-ästhetischen Bildung oder von Christopher Wallbaum zu exemplarischen Praxen, aber auch von Florian Heesch zu Popkultur und Populären Songs u.v.m. stehen als virtueller Seminarapparat im Moodle zur Verfügung. Wir werden für unsere Argumentationen begleitend mit ihnen und weiterer Sekundärliteratur nach Bedarf arbeiten.
Wie aktuell und wie anwendungsorientiert Sie letztendlich Ihren abschließenden Zugang gestalten, der in eine kleine schriftliche Hausarbeit münden soll, bleibt Ihnen überlassen. Der Bildungsplan wird uns zusätzliche Anregungen bieten und Muster vorgeben, sicher aber keinen Ideen im Wege stehen.
Zum Einstieg wäre es hilfreich, wenn Sie sich schon einmal mit dem Bildungsplan 2016 für das Fach Musik an Gymnasien in BW vertraut machen. Sie finden ihn unter https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/MU
- Kursleitung: Prof. Dr. Sointu Scharenberg
- Teacher: Laura Klooz
Dr. Lukas Bugiel, Universität Köln, a. G.
Blockseminar in Raum 8.34
Erste Sitzung (online per Zoom) - Freitag, 18.10.2024, 18 Uhr
1. Block (Einführung in die Theorie musikpädagogischen Entscheidens/ Angewandte Musikdidaktik): Freitag, 8.11.2024, 14-19 Uhr und Samstag, 9.11.2024, 9-16 Uhr
2. Block (Musikpädagogisches Entscheiden am Beispiel der Planung von Musikunterricht): Freitag, 6.12.2024, 14-19 Uhr und Samstag, 7.12.2024, 9-16 Uhr
Nachbereitungssitzung und Evaluation (online per Zoom): nach Vereinbarung
Dieses Hauptseminar ist sowohl im BA LA Gym als auch im MA LA Gym (dort im Bereich Wahl Wissenschaft) für Musikpädagogik anrechenbar. [4 ECTS]
Musiklehrer*innen treffen täglich Entscheidungen bezüglich ihres Handelns im Musikunterricht. Für diese sollten sie gute Gründe haben. Im Seminar soll diskutiert und geklärt werden, was musikpädagogische Entscheidungen sind, wann für sie gute Gründe vorliegen und wie sich musikpädagogische Entscheidungen vor dem Hintergrund verschiedener (z.B. auch ethischer) Gesichtspunkte und in Bezug auf die Planung von Musikunterricht gut begründen lassen, so dass guter Musikunterricht oder zumindest gut geplanter Musikunterricht daraus hervorgeht.
Das Seminar versteht sich als eine Einführung in eine angewandte Form musikdidaktischer Theorie und richtet sich an Studierende, die bereits Erfahrungen mit dem Unterrichten von Musik gemacht haben oder im Semester machen werden.
Weitere Infos unter lbugiel@uni-koeln.de, Anmeldung bitte über moodle
- Kursleitung: Lukas Bugiel
- Teacher: Laura Klooz