Ein hoher Anteil der das Geschehen in den Konzertsälen und Opernhäusern bis heute bestimmenden Musik (vulgo: das „klassisch-romantische“ Repertoire) stammt aus der Zeit zwischen der zweiten Hälfte des 18. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts.

Als künstlerischer Reflex auf Aufklärung und französische Revolution, napoleonische Kriege und Industrialisierung „bürgern“ sich nicht nur Gattungen wie Streichquartett und Symphonie, Grand Opéra und Musikdrama, sondern auch ästhetische Topoi wie der Komponist als Heroenfigur und Vermittlungsformen wie das Konzert oder der Klavier- und Liederabend ein. Eine neue Phase bricht um 1900 mit (oder parallel zu?) den Anfängen der technischen Reproduzierbarkeit der Musik an.