Die systematische Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden durch das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten stellt die Musik vor ein Problem. Einerseits entzieht sie sich der Darstellung. Andererseits lässt sich der Holocaust nicht einfach ignorieren und es gibt ein deutliches Interesse verschiedener Komponist:innen, dieses Thema aufzugreifen. Kompositionen, die die Shoa thematisieren, können Medien der Erinnerung sein, Zeugnis vom Grauen ablegen und so auch bestimmte Vorstellungen der Shoa vermitteln.

Im Seminar werden unterschiedliche kulturwissenschaftliche und philosophische Ansätze behandelt, die sich mit den Chancen und Risiken von „Holocaust-Kompositionen“ beschäftigen, und sich der musikalischen Analyse und Deutung solcher Musikstücke gewidmet. Leitende Fragen sind dabei bspw.: Welche Vorstellungen der Shoa vermitteln die Werke? Inwieweit wird das Problem der Darstellbarkeit der Shoa in den Werken reflektiert?