
Dienstag, 14 – 16 Uhr (c.t.), OPR
Beginn: 1. April 2025 (Präsenzveranstaltung, keine Voranmeldung erforderlich)
Wohl kein anderes Medium hat im 20. Jahrhundert einen solchen Aufschwung erlebt wie der Film. Und bis heute ist das Kino – bzw. fiktionales Erzählen in diversen audiovisuellen Formaten – ein Leitmedium unserer Gegenwart. In auffälligem Missverhältnis dazu steht die jahrzehntelange Marginalisierung der Komposition für den Film in der Musikgeschichtsschreibung. Aus heutiger Sicht lässt sich die Musik des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts nicht erzählen ohne Max Steiner und Miklos Rósza, Leonard Rosenman, Ennio Morricone, John Williams und Hans Zimmer. Hinzu kommen Regisseure und Produzenten wie Walt Disney, Jean Cocteau oder Stanley Kubrick, die auf je eigene und originelle Weise unser Verständnis von komponierter Musik und bewegten Bildern geprägt haben. Auch Komponisten der „ernsten“ bzw. autonomen Musik haben entsprechende Arbeiten keineswegs nur als kommerziellen „soundtrack“ begriffen.
Die Vorlesung thematisiert ausgewählte Stationen einer noch zu schreibenden Geschichte der Filmmusik im 20. und frühen 21. Jahrhundert. Zugleich verständigen wir uns über vorhandene Ansätze einer Theoriebildung zum Thema. Dabei geht es zum Beispiel um Funktionen von Filmmusik, um Sinn oder Unsinn musikalischer „Verdopplung“ dessen, was man sowieso sieht, um das Verhältnis von diegetischer und nicht-diegetischer Musik und um „sound design“ unter den Bedingungen der fortgeschrittenen digitalen Produktion.
- Kursleitung: Prof. Dr. Andreas Meyer
- Teacher: David Mueller
- Teacher: Frederika Westhäußer-Kowalski