Musik entsteht erst in unserem Gehirn. In jedem Moment, in dem Klänge auf unser Ohr treffen, werden mit Hilfe unseres Gedächtnisses tausende sensorische Informationen gefiltert, sortiert, neu zusammengesetzt und mit bereits vorhandenen Erfahrungen im Langzeitgedächtnis abgeglichen. Erst durch diese komplexen und individuellen Prozesse können wir zum Beispiel zusammenspielende Instrumente voneinander unterscheiden, einzelne Tonfolgen als Melodien und Rhythmen identifizieren, Genre erkennen und emotional auf die Musik reagieren. So spielt unser Gedächtnis schon bei der Wahrnehmung von Musik eine entscheidende Rolle. Aber Gedächtnisprozesse sind auch entscheidend an allen anderen musikbezogenen Tätigkeiten wie (Re-)produktion, Improvisation, Komposition und dem Erlernen eines Musikinstrumentes beteiligt. Auch in der Musiktherapie wird die besondere Robustheit musikalischer Erinnerungen in der Demenztherapie erfolgreich genutzt. In diesem Seminar möchten wir uns anhand einzelner Beispiele diesem faszinierenden musikpsychologischen Forschungsbereich nähern.
Um die Musikpsychologie mit musikpädagogischer Praxis eng zu verzahnen, werden als Leistungsnachweise Unterrichtsmaterialen bzw. Unterrichtsentwürfe für den Musikunterricht erstellt.
Leistungsnachweis: Es wird eine regelmäßige Teilnahme inklusive aktiver Mitarbeit sowie die Erstellung von Unterrichtsmaterialen bzw. Unterrichtsentwürfen für den Musikunterricht erwartet.
Einführungsliteratur. Snyder, B. (2000). Music and Memory. Cambridge, MA: The MIT Press.