Ästhetische Theorie der Performance: Das Setting (Seminar)

Leitung: Dr. Marita Tatari, Vertretungsprofessur Gegenwartsästhetik

Raum: 8.04.

Dienstag: 16:30-19:30

Erste Sitzung: 29.03.22

 Im Theater oder im Konzert ist in der Regel der Rahmen, in welchem eine Aufführung stattfindet, durch Tradition und Konvention festgelegt: Das Setting der Aufführung – Raum, Bühne, Publikum usw. – ist fest vorgegeben. Im Gegensatz dazu reflektieren experimentelle Performance-Formen ihre Rahmenbedingungen. Sie transformieren, subvertieren oder (mit-)erzeugen das Setting ihres Auftritts. Die Radikalität dieser Reflexion unterscheidet die experimentellen von anderen Performance-Formen. Sie kann als Schwellenzustand beschrieben werden; oder auch nüchterner als Neuverhandlung des Rahmens. Entscheidend dabei ist, dass die Reflexivität des Auftrittsrahmens der künstlerischen Praxis nicht äußerlich ist.

Das Seminar untersucht den Zusammenhang von Kunstpraxis und Auftrittsrahmen. Dieser Zusammenhang hat mit einer jeweiligen Weltauffassung zu tun: mit der Erfahrung und dem Verständnis der Wirklichkeit, die eine Zeit prägen. Die Reflexivität des Auftrittsrahmens stellt die überlieferte Weltauffassung in Frage. Sie versucht, den Transformationen der Gegenwart Rechnung zu tragen: einen Ausdruck für das zu finden, was in der Gegenwart gärt.   

Wir werden im Seminar Begriffe analysieren, die in Hinblick auf diese Problematik eine wichtige Rolle gespielt haben – Begriffe wie „Liminalität“, „Reflexivität“, „Transversalität“; aber auch neuerdings „worlding“ und „Sympoiesis“. Weiters werden wir ausgewählte zeitgenössische künstlerische Positionen besprechen.

Eine Literaturliste wird zu Seminarbeginn bekanntgegeben.

  • Die Bereitschaft zu vorbereitender Lektüre ist Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar.
  • Pflicht für den Masterstudiengang Theorie und Praxis experimenteller Performance
  • Wahlpflicht für alle Studiengänge der HMDK (so auch für BiWi Bachelor und Master), sowie für Studierende der ABK und der Merz Akademie