Ziel dieses Seminars ist es, eine umfassende kognitive Hörerfahrung von Tonhöhegestalt, Klangfarbe, Zeitablauf, Lautstärke und Artikulation als wesentliche Bestandteile musikalischer Sprache zu fördern. Das Seminar verbindet mehrere miteinander verbundene Perspektiven, die sich mit der grundlegenden musikalischen Funktionen des Gehörs und mit dem bewussten Verstehen von Klang und Musik als Klangsprache befassen. In diesem Zusammenhang ist das Seminar eine Einführung in ein praktisches Bewusstsein für die psychoakustischen Grundlagen des Musikhörens sowie eine Vertiefung der Wahrnehmung von instrumentalen Spieltechniken und der künstlerischen Interpretation. Der künstlerische Ansatz steht im Mittelpunkt des Kurses.

Dr. Cordula Pätzold / Eckhard Stromer

Seminar Höranalyse: Standard & Solo. Annäherungen an nicht notierte populäre Musik [2 ECTS]

Mo 15:45 – 17:15 Uhr, Raum 8.05, Beginn: 8. April 2024

--> unverbindlicher Blick in den Kurs? Gastzugang mit Passwort " Raum#8.05 "

8. April bis 17. Juni jeweils montags, außerdem 2 separate Block-Termine: Fr 21. Juni & Fr 28. Juni, jeweils 9-12 Uhr

Ziel des Seminars ist, improvisierte Musik möglichst genau zu beschreiben bis hin zur Transkription: Besetzung und Stilistik erkennen, Formverlauf analysieren, ggf. Leadsheet erstellen, Akkordverbindungen erkennen, Dramaturgie einer Improvisation beschreiben, Soli transkribieren und ggf. verschiedene Soli miteinander vergleichen: Blues, Swing, Bebop, Cool, Latin, Fusion.

Unterstützend – u.a. für den historischen Abriss – wird die Handreichung für das Thema Jazz im Abitur ab 2022 verwendet.

Zur praktischen Übung wird – je nach Standard/Solo – einiges (mit)gesungen: Grundtöne, Basslinien, Guidelines, Akkordbrechungen, Melodie- und Solo-Passagen.

Bei den beiden Block-Terminen mit Eckhard Stromer (Institut für Jazz & Pop) geht es v.a. um Aspekte der Rhythmusgruppe und um Stilistiken.

Mi 10:00-11:00 | Raum 10.04 | Beginn: 3. April 2024 | 1 LP

  • empfohlen in Verbindung mit Intonation - Übungen [Mi 11:00-12:00]

  • maximal 8 Studierende

Im Mittelpunkt des Seminars stehen die drei wesentlichen Intonationsstrategien rein, temperiert und pythagoreisch. Dabei geht es um ein grundsätzliches Verständnis ihrer jeweiligen Charakteristik bzw. Problematik einerseits sowie um ihre Anwendung an konkreten Beispielen im musikalischen Kontext andererseits. Zur Veranschaulichung werden bestimmte MAX-Programme verwendet, die von den Studierenden auch eigenständig genutzt werden können (Mac bzw. Windows).

Mo 16:00-18:00 | Raum 10.04 | Beginn: 8. April 2024 | 2 LP

  • offen für alle Interessierten

  • speziell anrechenbar im BA Lehramt für Wahlbereich Theorie/Neue Musik

  • speziell anrechenbar in einigen BA-Studiengängen im Bereich Hörerziehung Neue Musik

  • maximal 8 Studierende

Elektronische Musik stellt für das Hören eine besondere Herausforderung dar - zum einen, weil sich die Klanglichkeit nur bedingt mit den üblichen musikalischen Parametern fassen lässt, zum anderen, weil es meist keine Partituren gibt, mit deren Hilfe man den Höreindruck verifizieren kann. Dieser Problematik widmet sich das Seminar.

Die wichtigsten Ziele der Lehrveranstaltung sind:

  • Differenzierung im Hören elektronischer Klänge

  • Bewusstheit in der Wahrnehmung klanglicher und formaler Zusammenhänge

  • Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten von Hörpartituren

  • Kompetenz in der Nutzung von Spektrogramm-Darstellungen (z.B. mit Audacity)

  • Vermittlung eines Grundverständnisses für wichtige Verfahren der Klangerzeugung und -transformation

In jeder Seminarstunde wird ein einzelnes Stück im Ganzen bzw. in Abschnitten angehört und durch gemeinsame Diskussion des Gehörten sowie mit Hilfe von Spektrogrammen und Hörpartituren näher erschlossen. Zum einen ergibt sich damit im Verlauf des Semesters ein guter Überblick über wesentliche musikalische Entwicklungen im Bereich elektronischer und live-elektronischer Musik; zum anderen bildet die Frage, wie wir diese Musik eigentlich hören, wie wir uns in ihr orientieren, Zusammenhänge und Beziehungen wahrnehmen und auf die jeweiligen Gestaltungsmöglichkeiten aufmerksam werden können, einen wesentlichen Schwerpunkt der Reflexion. Die thematisierten Herangehensweisen (z.B. Nutzung von Spektrogrammen, Erarbeitung von Hörpartituren) lassen sich auf andere Bereiche nicht nur der Neuen Musik übertragen und haben ein interessantes didaktisches Potenzial in der Veranschaulichung klanglicher und formaler Zusammenhänge.