Dienstag, 14 – 16 Uhr (c.t.), OPR
Beginn: 15. Oktober 2024
Bis heute werden im populären Bewusstsein gut dreieinhalb Jahrhunderte europäischer Musikgeschichte von ca. 1400 bis 1750 mit den mehr oder weniger ungeeigneten Stil- und Epochenbezeichnungen Renaissance und Barock belegt. Zum obligatorischen Überblick über zentrale Gattungen und Komponisten treten in dieser Vorlesung hingegen die Einbindung der Musik in übergreifende politik-, mentalitäts- und mediengeschichtliche Entwicklungen (Reformation, Beginn der kolonialen Expansion, Notendruck, Naturbeherrschung, Absolutismus) sowie der stets in musikalischen Strukturen schlummernde kommunikative Gehalt und seine ideengeschichtlichen Rückwirkungen (Konturierung von Komponistenbegriff und Werkidee).
- Kursleitung: Prof. Dr. Tobias Robert Klein
Vorlesung Musikwissenschaft (2 LP)
Prof. Dr. Hendrikje Mautner
Die „goldenen“ zwanziger Jahre – Musikkulturen der Zwischenkriegsjahre
Mittwoch 14.00-16.00 Uhr, OPR
Beginn: 16.10.2024
Die 1920er Jahre sind eine Zeit der Extreme und der Gegensätze: auf der einen Seite geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung, von kulturellem Glanz und Glamour, von Vergnügen und Unterhaltung, auf der anderen von großen sozialen Unterschieden, Unsicherheit und Angst.
In kaum einem anderen Jahrzehnt existieren so viele unterschiedliche Musikstile nebeneinander wie in den „goldenen“ Zwanzigern: Schönbergs „Zwölftonmethode“ steht neben neoklassizistischen Strömungen oder einer „neuen Sachlichkeit“. Innerhalb weniger Jahre werden so unterschiedliche Bühnenwerke wie Alban Bergs Wozzeck, Giacomo Puccinis Turandot, Ernst Kreneks Jonny spielt auf und Brecht / Weills Die Dreigroschenoper uraufgeführt. Jazz und Swing begeistern die Massen, die Revuetheater feiern große Erfolge, der Schlager erobert über Radio und Grammophon auch die privaten Haushalte. Der Film entwickelt sich zu einem Massenmedium und die Filmmusik eröffnet ein neues Betätigungsfeld für Komponisten.
Wie beeinflussten künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen das Musikleben? Wer besuchte Konzerte, Opernaufführungen, Jazzclubs, Kinos und Revuen? In welcher Form und an welchen Orten kam Musik zur Aufführung? Was geschah in den Metropolen, und was an der Peripherie?
Die Vorlesung nimmt das lebendige (musik-)kulturelle Experimentierfeld der „roaring twenties“ in den Blick.
- Kursleitung: Prof. Dr. Hendrikje Mautner
Die Vorlesung thematisiert die ältesten erhaltenen Zeugnisse menschlicher Musikpraxis überhaupt, insbesondere die Musikpraxis und -theorie der klassischen Antike. Zumal die griechische Musiktheorie ist – in ihrer spätantiken Überlieferung – wegweisend für die europäische Musikgeschichte gewesen (pythagoreisches Tonsystem, Ethoslehre, Sphärenharmonie u.a.). Auch der römische Choral bzw. seine Verbreitung und Kanonisierung gehört zu den elementaren Grundlagen der „abendländischen“ Musik. Aus diesem Zusammenhang lassen sich u.a. die Anfänge der Mehrstimmigkeit und des Kontrapunkts verstehen. Die Notre-Dame-Schule um 1200 erweitert die Choralbearbeitung bis hin zur Drei- und Vierstimmigkeit und erreicht – im sakralen Raum der gotischen Kathedralkirchen – geradezu hypnotische Klangwirkungen. Im 14. Jahrhundert erfordern die noch aus heutiger Sicht unerhörten rhythmischen Finessen der „Ars nova“ die Einführung und schrittweise Erweiterung der Mensuralnotation. Zum christlichen Mittelalter gehört aber auch die Musik der fahrenden Spielleute, der Troubadours und Trouvères.
Diese im musikwissenschaftlichen Überblickszyklus erste Vorlesung bietet Gelegenheit, sehr grundsätzliche Aspekte „unseres“ Musikbegriffs zu diskutieren: so die Frage nach Mündlichkeit und Schriftlichkeit bzw. „ars memoria“, nach musikalischer Autorschaft und Komposition, nach Grundlagen der Notation und Stimmung, nicht zuletzt nach dem „Abendland“ selbst – wer gehört eigentlich dazu, welche Musikkulturen werden mit diesem Begriff ausgegrenzt und warum? Wo es sich anbietet, werden Brückenschläge in die spätere Geschichte unternommen.
- Trainer/in: David Müller
"Finis coronat opus", könnte man dem römischen Dichter Ovid folgend auch sagen, um das Finalproblem zu bezeichnen. Ich wählte für den Titel dieser Vorlesung eine schörkellosere Formulierung (was durchaus seinen Grund hat). Eine nähere Beschreibung und Literaturangaben finden Sie im KVV.
Bitte beachten Sie: Modulabschlussprüfungen finden bis zum Semesterende statt, nicht mehr im folgenden Semester.
- Kursleitung: Prof. Dr. Joachim Kremer
siehe KVV
ACHTUNG:
Eine Einschreibung ist für alle Teilnehmer bis inkl. 08.10.2023 möglich.
Beginn der VL: 11.10.2023, 14 Uhr c.t., OPR
- Kursleitung: Prof. Dr. Joachim Kremer
Bitte beachten Sie den Kommentar im KVV.
mittwochs, 14-16 Uhr c.t., OPR
Beginn: 05.04.2023
Die Teilnahme an der ersten Sitzung ist zwingend, weil Modalitäten zum erfolgreichen Abschließen des Moduls besprochen werden (Prüfungsinhalte und -termine).
Bitte melden Sie sich unbedingt auch über Moodle als Teilnehmer an.
- Kursleitung: Prof. Dr. Joachim Kremer
- Trainer/in: Josephine Spemann
siehe KVV
Anmeldung über Moodle bis 06.10.2022
Dass sich die olympischen Götter der Antike wie Karikaturen verhielten, an die man nicht im religiösen Sinne glaubte, weil sie „alle schon von Anfang an von Offenbach waren“, ist eine der schönsten Pointen in Egon Friedells Kulturgeschichte der Neuzeit (1931). Treffend findet sich hier auch Offenbachs Konzept umrissen, real existierende Zustände in Verwaltung, Justiz, Krieg, Handel, Erotik und Geselligkeit aufzunehmen und über Rollentausch, Rausch und Revolte mit Lust und Spott zu übersteigern. Das ganz eigene Gesamtkunstwerk der Offenbachiade speist sich aus viele Quellen. Der Vater des Komponisten, Issac Eberst, wirkte in Köln als Wirtshausgeiger wie als Kantor und Vorsänger in der Synagoge. Offenbach ließ beide divergenten Erbteile in seine Werke einfließen. Vierzehnjährig verließ er Köln und setzte am Conservatoire in Paris seine Musikausbildung kurzzeitig fort. Für den Jardin Turc komponierte er Walzer und für die Salons gefühlvolle und virtuose Cellostücke. Seit dem Jahr der Pariser Weltausstellung 1855 führte er sein eigenes Théâtre des Bouffes-Parisiens mit pastoral-lyrischen, heiter-grotesken und bissig- parodistischen Stücken von Erfolg zu Erfolg. Die Mythenparodie Orphée aux enfers eröffnete 1858 die Reihe der mehraktigen Opéra bouffe. Im Zusammenwirken von Musik, Text und Bühne spiegelt Offenbachs Gesamtkunstwerk zugleich ein Stück Zeitgeschichte des Zweiten Kaiserreichs. Nach dem Ende des Kaiserreichs 1870 richtete Offenbach sein Genre als dekorative Féerie neu aus. Das Gattungsspektrum seiner Bühnenwerke reicht überdies von der Opéra comique (Fantasio u. a.) bis zur romantischen Oper (Die Rheinnixen). Offenbachs letztes Bühnenwerk Les Contes d’Hoffmann blieb eines der rätselhaften Fragmente der Operngeschichte. Aktuell setzen sich verstärkt Dirigenten der Historischen Aufführungspraxis wie John Eliot Gardiner und Marc Minkowski erfolgreich für Jacques Offenbach ein, einen der kompliziertesten Komponisten des neunzehnten Jahrhunderts.
Literatur zum ersten Einstieg
Siegfried Kracauer: Jacques Offenbach und das Paris seiner Zeit, Amsterdam 1937 (zahlreiche Neuauflagen).
- Kursleitung: Prof. Dr. Thomas Schipperges
- Kursleitung: Annika Sofie Stoll
- Beginn: 06.04.22
Anmeldung über Moodle bis 27.03.2022.
Kursleitung: Prof. Dr. Kremer
- Kursleitung: Prof. Dr. Joachim Kremer
Kreativität gilt als ein Leitbegriff der Musikpädagogik und Zieldimension des Musikunterrichts. Dies zeigt sich auch in seiner curricularen Verankerung in den meisten Bundesländern. Dabei zeichnet sich die musikbezogene Kreativitätsforschung (ebenso wie die nicht musikbezogene Kreativitätsforschung) durch eine große Heterogenität theoretischer Ansätze aus. Einen jüngsten Aufschwung hat die wissenschaftlich-pädagogische Auseinandersetzung mit Kreativität im Zuge der Diskussion um die 21st Century Skills erfahren, in deren Kontext Kreativität ebenso eine wichtige Rolle spielt.
Basierend auf dieser Forschungslandschaft werden in dieser Vorlesung verschiedene Strategien des Einsatzes von Kreativaufgaben und ihre erwartbaren lernrelevanten Folgen in den Blick genommen. Zentrale Fragen der Veranstaltung sind: Was ist Kreativität? Wie kann man Kreativität lernen? Wie musikspezifisch ist Kreativität? Wie erkenne ich als Musiklehrkraft, wie kreativ die Schüler:innen arbeiten?
- Kursleitung: Dr. Johannes Hasselhorn