Ganztag, demographischer Wandel, Globalisierung, kulturelle Vielfalt, Inklusion – all dies sind Schlagwörter, die in den letzten Jahrzehnten die Tätigkeiten von Instrumental- und Gesanglehrenden verändert haben: Eine höchst individuelle Unterweisung im Rahmen des jahrhundertelang vorherrschenden Einzelunterrichts für eine verhältnismäßig kleine privilegierte Gruppe – auch in Form der Elitenförderung – wurde in diesem Zuge durch Konzepte einer gemeinschaftsorientierten Bildung „für alle“ (wie beispielsweise im Rahmen von „Musik für alle“ an der Stuttgarter Musikschule) erweitert. Beide Pole konkurrieren im Kampf um die wenigen freien Zeitfenster – nicht nur von Kindern und Jugendlichen – und die Sorge um ein florierendes kulturelles Leben steigt nicht zuletzt auch aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels. Institutionelle Bildungskooperationen, die lange Fahrzeiten und häufige Ortswechsel sowie Kompetenzen in der Anleitung von höchst heterogenen Gruppen erfordern sowie eine „Aufsuchende Musikpädagogik“, die sich an Gesellschaftsgruppen richtet, die bislang wenig Teilhabe und Teilnahme an der Hochkulturszene haben, seien dabei nur zwei Beispiele, die Instrumental- und Gesanglehrende heraus- und überfordern können. Im Spannungsfeld zwischen Traditionsbewahrung und Innovationsbedürfnis bzw. Erneuerungsbedarf werden wir in diesem Seminar Visionen für zukünftige Musikschul- und professionelle Berufstätigkeitsmodelle entwerfen und diskutieren.

Das Seminar weist einen inhaltlichen Bezug zu folgendem Symposium auf:

Fit für die Zukunft!?
Entwicklung von Musik(hoch)schulen im 21. Jahrhundert
aus künstlerischer und musikpädagogischer Perspektive
Ein Symposium aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Zeitschrift üben & musizieren
Freitag, 3. Mai 2024 (ab 13.00 Uhr) bis Samstag, 4. Mai 2024 (bis 17.00 Uhr)
Universität der Künste Berlin
Joseph-Joachim-Saal, Carl-Flesch-Saal – Bundesallee 11, 10719 Berlin
https://www.udk-berlin.de/studium/kuenstlerisch-paedagogische-ausbildung/symposium/
Anmeldung bis zum 23.04.2024 über symposium@muho-mannheim.de.

 

Die Teilnahme an der Exkursion ist keine Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar. Diese kann als doppeltes Blockseminar des Studio IP anerkannt werden.

Das Kolloquium dient dem Austausch und der Begleitung von Master IGP-Studierenden, die aktuell ihre Masterarbeit schreiben und/oder künstlerisch-pädagogische Forschungsprojekte planen und durchführen möchten. Neben der Vorstellung der Projekte der Teilnehmenden, die hinsichtlich ausgewählter Aspekte diskutiert werden, werden weiterführende Ansätze, Theorien, Materialien und Fragestellungen adressiert und forschungspraktische Zugänge und Instrumente betrachtet, die sich direkt aus den Fragen und Anliegen der Teilnehmenden – auch im Rahmen der Praktika – ergeben. Die Teilnehmenden erhalten dabei Anregungen von der Entwicklung und Formulierung einer Fragestellung, über Planung, Forschungsdesign, Durchführung bis hin zur Auswertung eigener künstlerisch-pädagogischer (Forschungs-)Projekte.

Inmitten tiefgreifender gesellschaftlicher Wandlungsprozesse und Krisen scheinen sich Kulturschaffende vermehrt mit Fragen der Relevanz, der Verantwortung sowie ihres Beitrags zu einem gelingenden gemeinschaftlichen Zusammenleben in der Zukunft auseinanderzusetzen. Auch im Bereich der Instrumentalpädagogik rücken Ansätze und Versuche zu transdisziplinären Verbindungen von künstlerischen, wissenschaftlichen, pädagogischen sowie gesellschaftlichen Fragestellungen vor dem Hintergrund einer Verantwortungsübernahme für und in der Zukunft nach und nach ins Zentrum aktueller Auseinandersetzungen. In diesem Seminar werden wir der Frage nachgehen, ob und wie Instrumentalunterricht zu gesellschaftlichen Veränderungen beitragen und wie eine Entwicklung hin zu einer künstlerischen Bürgerschaft (Artistic Citizenship) befördert werden kann.

Mittwoch, 10:30 – 12:00 Uhr, Raum 8.35 Beginn: 6.04.2022

Wie lassen sich künstlerische Prozesse in unterrichtlichen Situationen anbahnen und fördern? In welchem Zusammenhang steht dabei der Umgang mit handwerklich-spieltechnischen Herausforderungen, die Eröffnung musikalischer Gestaltungsspielräume und die Idee eines „ganzheitlichen Musizierens“ (Doerne, 2019)? Welche Chancen und Herausforderungen erwachsen vor diesem Hintergrund für die didaktische Gestaltung eines zeitgemäßen Instrumental- und Gesangsunterrichts?

Im Seminar werden zentrale Aspekte des Musizier-Diskurses unter die Lupe genommen und entlang ausgewählter Unterrichtsmaterialien didaktisch-methodische Impulse erprobt und weiterentwickelt.

Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende im Master IGP, steht aber auch Studierenden im BA oder dem Ergänzungsstudium Fachdidaktik instrumental/ vokal offen.

Dienstag, 11:30 – 13:00 Uhr, Raum 8.35 14-tägig!

Beginn: 5.04.2022

Das Kolloquium richtet sich an Studierende, die aktuell ihre IGP-Masterarbeit vorbereiten oder anfertigen. Neben inhaltlichen Fragen werden Themen rund um die Planung, Durchführung und Reflexionen der eigenen künstlerisch-pädagogischen Projekte bzw. der eigenen Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert.

Das Kolloquium umfasst insgesamt zwei Semester und ist verpflichtender Bestandteil des (W-)Master IGP.

Titel der Lehrveranstaltung   Tag Zeit Raum Dozent/in      
Schülerliteratur Klavier (Master IGP)

Anmeldung unter aisakae@web.de

Beginn: 09.10.2023
  Montag 08:30
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09:30
7.17 Sakae