Die auf vier Semester angelegte Veranstaltung umfasst die wichtigsten geschichtlichen Stationen der Musik und ihrer Theorie von den Anfängen in der griechischen Antike über deren Rezeption im Mittelalter, dem fundamentalen Wandel des Theoriebegriffs der Neuzeit bis hin zu den individuellen Theorien im 20. Jahrhundert. Dem stets brisanten Spannungsverhältnis von Theorie und Praxis zufolge heißt Geschichte der Musiktheorie auch Geschichte der Satz- bzw. Kompositionslehre. Mit Hilfe von Quellenstudien, Analysen und Entwicklungsgeschichten der Betrachtung musikalischer Phänomene können Interessierte aller Studiengänge ihre musikgeschichtlichen Grundkenntnisse erweitern und vertiefen.

Der in diesem Semester zu behandelnde IV. Teil hat die Entwicklung musikalischer Theorien des 20. Jahrhunderts zum Gegenstand. Und zwar in zweifacher Hinsicht: Zum einen entstehen neue Theorien zu historischer Musik (Schönberg, Ernst Kurt, Heinrich Schenker u.a.) und zum anderen erwachsen aus der steten Neudefinition kompositorischer Konzepte Neuer Musik je eigene, individuelle Theorien (Hindemith, Messiaen, Stockhausen, Boulez, Lachenmann u.a.). Inwiefern sich anhand solcher „Partikulartheorien“ Musiktheorie- Geschichte schreiben lässt, auch im 21. Jahrhundert, wird weiter zu diskutieren sein. Dabei werden bevorzugt Texte, Analysen und Werkstattberichte von Komponisten gelesen und besprochen, sowie theoretische Konstruktionen und Begriffsgeschichten kompositorischer Phänomene aufgezeigt.

Leistungsnachweis: Vortrag über ein aus dem besprochenen Zeitabschnitt gewähltes Thema mit anschließender Diskussion.